Dämon im Gericht

28. Rovember 1025, Das Jahr Aquems

Kurz nach unserer Abfahrt von Ultgang, bemerkte ich einen Wechsel im Wetter und wie erwartet zog ein Sturm auf und stellte damit eine neue Erfahrung für die Crew dar.

Etwas ungeordnet, aber letztendlich erfolgreich, steuerten wir die Küste an und setzten Anker. Wir verharrten die Nacht dort und warteten den Sturm ab. Dragnar sei Dank, der Sturm hielt nur die Nacht an und am folgenden Morgen erwachten wir zu einem klar blauen Himmel. Ein Zeichen für eine gute Weiterfahrt. Ich übergab Riju das Kommando zum Ablegen, sodass ich ein wunderbares Frühstück zaubern konnte. Ich kochte unseren kürzlich gefangenen Fisch an und servierte ihn, gewürzt mit Salz, Pfeffer und Früchten, mit frisch gebackenem Lauchbrot.

Doch dieses Essen stimmte uns… sagen wir einmal „unwohl“. Nach dem ich, sowie die restliche Crew, das Verspeiste aus dem Leib trieb, untersuchte ich den Fisch. Und tatsächlich! Er war verdorben. Diese Erkenntnis machte die Situation für niemanden besser, doch beruhigte es mein Gewissen nicht schlecht gekocht zu haben.

Wir fuhren dann noch einige Tag gen Rocho Blanka. Nichts Nennenswertes ist an diesen Tagen vorgefallen, bis auf die üblichen Angriffe der Flamleta, womit wir dann auch unseren Fischvorrat aufzufrischten.

1. Teyember 1025, Das Jahr Aquems

Es war dann der 29. Rovember 1025 als wir in jener Hafenstadt einfuhren, doch die scheinbar friedliche Ansicht dieser Stadt konnten wir nicht lange genießen, denn wir alle wussten von dort an nichts mehr, bis wir mit einem Mal in einem schäbigen Kerker erwacht. All unsere Wertsachen, Waffen, Ausrüstung waren von uns genommen und wir trugen Armreife mit evelitschen Schriftzeichen, die unsere Animationsfähigkeiten blockierten. Verständlicher Weise war ich am Limit! NIEMAND packt meinen Hut und Mantel an. Ich spie Feuer -nicht wortwörtlich, aus genannten Gründen- und forderte eine Erklärung. Wir stellten auch fest, dass nur Riju, Yig-Xud, Ridley und ich eingesperrt waren. Der Rest der Besatzung der Predacésso waren nicht auf zu finden… um genau zu sein, wussten wir nicht einmal ob wir in Rocho Blanka waren oder sonst wo und wo mein Schiff abgeblieben war.

Aufgrund meines lauten Organes kam dann eine Wache und unter seinem Spott erfuhren wir, dass wir unter Anklage standen gegenüber einer minderjährigen Forasierin gewalttätig worden zu sein. PAH! Als ob! Niemand von meiner Crew ist so einer Tat fähig. Selbst wenn, wir konnten uns bei besten Willen an nichts dergleichen erinnern. Nicht einmal Ridley, wobei Eveliten nie etwas vergessen.

Wir wurden dann vor dem Tribunal geführt. Dort wurden wir gefragt, wer uns verteidigen vermag. Zu meinem Überraschung hatte dieses Gericht, für eine forasische Stadt, einen geordneten Ablauf. Nach kurzer Beratung entschieden wir uns nach Cui zu schicken um ihn als unseren Verteidiger zu stellen. Damit hatten wir etwas Zeit gewonnen uns untereinander zu beraten. Zu unserem Glück war Cui aufzufinden und er klärte uns auch gleich auf, dass wir seit 2 Tagen von unserer Ankunft fort waren. Also was wirklich vorgefallen war, geschah vermutlich innerhalb dieser 2 Tage in Rocho Blanka!

Um es übersichtlicher zu machen erkläre ich erst wie die Verhandlung im Gericht ablief und zum Schluss fasse ich die Geschehnisse in Reihenfolge zusammen!

Zu Beginn wurde die junge Forasierin in den Zeugenstand gerufen. Sie war das vermeintliche Opfer. Ridley hatte ziemlich schnell entdeckt, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Sie führte irgendetwas im Schilde. Das zeigte uns das wir wirklich nicht das getan hatten, was uns vorgeworfen wurde. Wir mussten dies nur irgendwie beweisen.

Als ihre Mutter in den Stand gerufen wurden, bestätigte sich Ridleys Beobachtung. Die Mutter heuerte Abenteurer an – uns – um ihre Tochter zu beschatten. Sie stellte fest, dass sich ihre Persönlichkeit änderte, von lieb zu gewaltätig…

Als nächstes kamen die Wachen, die das Mädchen vor uns retteten. Der erste Forasier log sehr offensichtlich und die Aussage des zweiten widersprach der des Ersten. Die zweite Wache war psychisch schwach und brach unter Cuis pressenden Fragen zusammen. Er gab zu das Mädchen nicht gerettet zu haben, sondern uns bereits auf dem Boden liegend auffand! Kurz darauf brachen auch die beiden Wachen zusammen und als sie wieder aufwachten stand vor ihnen nur das weinende Mädchen, die sich bei ihren Helden bedankte… Bis zum Zeitpunkt des Verhörs mussten die Wachen diese Geschichte selbst so geglaubt haben… diese kleingeistigen Forasier…

Das waren dann auch alle Zeugen der Anklage und nun mussten wir uns überlegen wer für uns sprechen konnte. Cui war ja nun bereits unser Verteidiger, also blieben nur noch Silvi und Kofeï. Beide waren keine sichere Wahl, aber wir entschieden uns Silvi vorerst zu verschweigen, da wir sie noch nicht so lange bei uns hatten und sie nicht gerade gute Erfahrungen mit uns machte. Also blieb nur noch das Chaoskind Kofeï…

Wieder ließen wir nach unserem Freund schicken und wir nutzen die Zeit uns erneut zu beraten. Doch als die Gerichtshelfer wiederkamen, bezeugten sie keinen kleine Forasier auf dem Schiff gefunden zu haben. Das war unsere letzte Chance, dass jemand für uns sprechen könnte… so dachten wir, doch Ridley hatte den Einfall nach dem örtlichen Chronisten zu schicken (*Jede größere Stadt hat ihren eigenen evelitschen Chronisten. Dieser ist verantwortlich die Geschichte dieser Stadt auf zu nehmen und fest zu halten). Zu unserem Glück hatte dieser doch recht hilfreiche Informationen, jedoch keine klare Lösungen. Er berichtete von mehreren Fällen der ungewöhnlichen Vergesslichkeit, sowie von der Legende von Natmor, eine Kreatur die in den Bergen lebte und Erinnerungen fraß. Doch diese wurde nur als Kindermärchen abgetan. Der Situation geschuldet war ich mir nicht ganz so sicher, ob dies wirklich nur eine Legende, gar Kindermärchen war.

Das Verhör begann sich in unsere Richtung zu neigen, als plötzlich Kofeï wortwörtlich vor uns aufschlug. Angeblich fanden die Wachen ihn doch auf dem Schiff ohne es zu erahnen und er schlich sich hoch zum Kronleuchter des Saales. Er wedelte mit seinem neuen Holzschwert und verteidigte uns (mehr Riju) vor dem Tribunal. Wir beruhigten ihn etwas und die drei großen Forasier vor uns konnten ihn doch noch befragen. Kofeï bezeugte unseren Gutwillen, doch in einem aggressiven Ton und Handeln der ihn einen Saalverweis einbrachte.

Jetzt zog sich das Tribunal zurück um sich zu beraten und ein Urteil zu sprechen. Als sie wiederkehrten sprachen sie das Urteil zu unserem Gunsten aus! In diesem Moment schrie das Mädchen vor Wut auf. Sie war eindeutig nicht zufrieden mit diesem Urteil und sie zeigte ihr wahres Gesicht.

Sie war geisterhaft und mit normalen Angriffen nicht zu berühren. Der komplette Gerichtssaal wurde merkwürdig verzerrt. Einige der Anwesenden konnten fliehen, aber andere sind in ihren Greiftentakel gerannt und wurden wie Puppen übernommen. Zu den Opfern gehörte das Tribunal, der Vater des Mädchens und Yig-Xud. Noch dazu stahl es uns sehr wichtige Erinnerungen, die wir aber mit unserem Sieg wieder erlangen konnten. Wir fanden recht schnell heraus, dass Ridley derjenige war, der dieser Kreatur den meisten Schaden verursachen konnte. Riju konnte mit einem gezielten Schlag die Gefangenen befreien. Diese waren dann immer noch bewusstlos, aber jedenfalls nicht mehr in unmittelbarer Gefahr. Meine Rolle bestand hauptsächlich darin meine Freunde zu unterstützen. Ich besänftigte die Kreatur und sie rührte sich dadurch weniger, was sie, sowie ihre Puppengefangenen zu einem leichteren Ziel machte.

Mit dieser Strategie lösten wir diese Form des forasischen Mädchens auf. Wir haben noch nicht viele Besessene gesehen, doch diese war mit Sicherheit eine Einzigartige. Der verzerrte Saal wandelte sich zurück und die Tentakel des Mädchens verschwanden. All unsere Erinnerungen, die im Kampf verloren gingen, sowie die Geschehnisse der vergangenen Tage erlangten wir wieder. Zu guter Letzt ist es zu bedauern, dass das Mädchen und auch ihr Vater und ein paar Gerichtsbeteiligte ihr Leben verloren. Der einzige Überlebende des Tribunals sprach uns Frei und entschädigte uns mit eine handvoll Bitts. Die Sachlage war offensichtlich, nach dem die Kreatur ihr Leben ließ.

Was wirklich geschah:

Wir fuhren in Rocho Blanka ein und legten wie gewohnt an. Wir machten unsere Stadtrunde um unsere Vorräte aufzufrischen und diverse Besorgungen zu machen. Cui passte an Bord auf Silvi und Kofeï auf. In der Taverne sahen wir am schwarzen Brett einen Auftrag der uns leicht und schnell erschien. Eine Mutter bat um die Beschattung ihrer Tochter, da diese eine gravierende Verhaltensveränderung zeigte. Beschatten, Berichten, Kassieren. Doch dieser Auftrag sollte dennoch nicht so leicht verlaufen wie wir hofften. Wir verfolgten das Mädchen durch die ganze Stadt und beobachteten, wie sie in fremde Häuser ging und nach einiger Zeit wieder verließ. Diese Bewohner berichtete dann kleine alltägliche Dinge vergessen zu haben. Als es Nacht wurde und wir Bericht erstatten wollten, verließ das Mädchen die Stadt. Da wir einsahen, dass es gefährlich für ein Kind außerhalb der Stadtmauern werden könnte, entschieden wir uns ihr zu folgen und Heim zu bringen. Doch als wir sie stellten, zeigte sich die böse Kreatur die Besitz von ihr ergriff. Leider unterlagen wir der Kreatur und verloren unser Bewusstsein. Die zwei Stadtwachen hörten die Kampfesgeräusche und sahen nach dem Rechten. Dort entdeckten sie ebenso die Kreatur und unterlagen. Doch als sie wieder zu Bewusstsein kam hatte sich die Kreatur schon an ihren und unseren Erinnerungen bedient. Nun stand nur noch das weinende Mädchen vor ihnen. Sie bedankte sich bei den Wachen, dass sie sie vor diesen Vier Unholden (uns) gerettet hatten. Natürlich glaubten sie dem Kind, da sie sich an nichts anderes erinnern konnten und das ungern zugaben. Also nahmen sie unsere Bewusstlosen Leiber mit, nahmen all unsere Wertsachen und warfen uns in den Kerker. Als wir zu uns kamen, fanden wir uns genau dort wieder. Am Folgetag war dann auch schon die Gerichtsverhandlung.

Selbstredend wollten wir keine weitere Nacht in dieser Stadt verbringen. Dennoch benötigten wir eine handvoll neuer Dinge. Mit unter waren wir in der Lage uns eine komplette Karte Durandars zu erwerben.

Mit dieser Karte waren wir in der Lage unser nächstes Ziel auszumachen: Norrford. Wir entschieden uns dafür den direkten Seeweg zu befahren. Bisher fuhren wir immer den Küstenweg, aber dieses Mal wird es für die Crew eine komplett neue Erfahrung werden. Insbesondere für unsere Forasier sowie Yig-Xud. Für Tage gar Wochen nur Wasser und kein Land zu sehen wird wohl einen Herausforderung. Daher entschied ich mich der Schiffsausstattung etwas hinzuzufügen. Also besorgte ich noch zwei Betten, die wir in die Kajüten stellten. Nur für den Fall jemand wird krank oder unwohl und benötigt entsprechenden Komfort.

Damit ausgestattet begannen wir unsere Reise nach Norrford.

-Kapitän Quonda

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