Geliebter Bob,

ich werde dich sehr vermissen. Du kamst im Juni 2011 in mein Leben und verließt es am Gründonnerstag, den 09.04.2020. Ich nannte dich Bernhard Oswald Bugge, aber alle kannten dich als Bob, oder Bobby.

Du hattest zwei Geschwister, ein Bruder und eine Schwester. Ich hatte dich damals bei MJ ausgesucht, weil du bei meinem Besuch geschlafen hattest. Ich wollte einen ruhigen und Kuschelkater. Doch als ich dich mit meinen Freunden aus Halle abholten wusste ich noch nicht, was du für ein verrückter Kater warst.

Du warst weder ruhig noch kuschelig oder schmusig. Jedenfalls nicht immer und für jeden. Wenn du gestreichelt werden wolltest kamst du an und hast dir deine zehn Minuten kraulen abgeholt. Wenn Besuch da war, war dieser uninteressant im Gegensatz zu deren Rücksäcken und Taschen, die sie mitbrachten. Aber an einige regelmäßigen Gäste und meine Eltern hast du dich fix gewöhnt. Wenn Empty vorbei kam schmustest du dich immer an seine Hose. Nicht einmal heute wissen wir, was du so berauschend an seinem Hosenbein fandest.

Du hattest eine handvoll verschiedene Catsitter, aber am häufigsten warst du bei meinen Eltern zu Besuch. Oftmals war es zu Silvester. Das Geknalle hat dir immer Angst gemacht und du hast dich in der Couch versteckt. Nicht lange danach war das deine Couch, wenn du zu Besuch bei den Eltern warst. Aber du warst im allgemeinen ein recht ängstlicher Kater. Wenn ich staubsaugte ranntest du immer weg, wenn es regnete oder gewitterte krochst du gebückt durch die Wohnung, auf der Suche nach Schutz. Du hattest viele Verstecke in meiner kleinen Wohnung. Unter dem Küchenschrank, im Kleiderschrank, in der Bettdecke, in deinem eigenen Bett, im Bad, unter den verschiedensten Stühlen. Doch am Ende kamst du dann auf meinen Schoß und schliefst dort für eine Weile.

Trotz alledem warst du auch clever und hast mich immer auf Trab gehalten. Manchmal war ich nachlässig und habe dein Klo nicht oft genug gereinigt. Du hast mich darauf aufmerksam gemacht, in dem du gezielt dich auf dem Badevorleger entleertest. Seitdem hattest du aber auch zwei Klos gehabt, die du bewusst getrennt benutzt hattest.

Du wusstest auch, dass du immer am Sonntag morgen ein besondere Mahlzeit bekamst. Deswegen hast du dann am Samstag oft genug einfach mal dein Futter liegen gelassen, dass dir nicht so gut schmeckte, wie das Sonntagsessen.

Mitte 2019 hatte ich dann endlich eine feste Arbeitsstelle und musste dich den Großteil des Tages allein lassen. Wir mussten uns beide daran gewöhnen.

Als du dann krank wurdest hatte ich Hoffnung, das wir das auch hin bekommen. Aber leider haben wir das nicht geschafft. Ende 2019 versuchten wir den Tumor zu entfernen, aber er kam im Neujahr recht schnell zurück. Die Tierärztin sagte mir wir sollten uns darauf einstellen, dass wir bald Abschied nehmen müssen. Das brach mir das Herz. Über den letzten Monat wurde es immer schlimmer, aber du verhieltest dich als wäre nichts. Ich schätze ich hatte dadurch wieder Hoffnung bekommen. Doch am 05.04. waren wir ein letztes Mal bei der Tierärztin und bekamen die schlechte Nachricht. Wir machten einen Termin um dich zur Ruhe zu legen. Die folgenden Tage waren sehr schwer für mich, denn du wurdest immer schwächer, verkrochst dich in der Kratzbaumhöhle, in der du vorher nie rein gegangen bist und an den letzten zwei Tagen bewegtest du dich nicht mehr von der Stelle. Am Donnerstag war es dann soweit. Die Tierärztin kam vorbei und ich verabschiedete mich von dir.

Der letzte Akt war dich in unserem Garten zu beerdigen. Mein Vater half mir dabei und es fiel uns beiden sehr schwer.

Aber Sorge dich nicht. Meine Familie und Freunde gaben mir sehr guten Beistand. MJ rief mich am Abend auch an und wir beide konnten kaum Worte austauschen vor Trauer. Nicht nur ich, sonder alle die dich kennen vermissen dich unglaublich.

Ich danke dir für die wunderbaren 9 Jahre, die wir gemeinsam erleben durften. Ich kann mir keinen besseren Begleiter für diesen Lebensabschnitt vorstellen. Ich behalte dich immer in meinem Herzen.

In Liebe,

dein Katzenvater Abe

Zur Erinnerung, eine Gallerie deines Lebens:

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